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Wiener Höhenweg |
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Auch heuer hat uns wiederum das Wandervirus gepackt. So haben wir einige Gipfel unserer
näheren Umgebung, wie den "Poludnig", "Schwarzkogel", "Dobratsch", "Cellon", oder den
"Gartnerkofel" als Vorbereitung für den schon zum sommerlichen Fixpunkt gewordenen
Weitwanderweg erklommen.
Für diesen Fixpunkt haben wir in diesem Jahr den "Wiener Höhenweg" gewählt. Und das
war eine gute Wahl. Dieser Höhenweg südlich des Glocknermassivs im Herzen des
Nationalpark Hohe Tauern besticht durch seine abwechslungsreiche Landschaftsvielfalt,
seine Ruhe und seine vielen türkisfarbenen Seen.
Obwohl für diese Woche eher unbeständiges Wetter vorhergesagt wurde (wie auch für alle
anderen Wochen im heurigen Sommer), so starteten wir wie geplant mit neun Personen.
1. Tag - Winklerner Hütte (1906m) bis Wangenitzsee Hütte (2508m / ca. 3 h Gehzeit)
Unser Theaterfreund Stefan sammelte uns bereits um 5 Uhr Früh in Villach ein und chauffierte
uns sicher auf den Iselsberg bis zum Parkplatz unterhalb der Winklerner Hütte.
Diese erreicht man in einer ¼ Stunde - sie sah auch von außen sehr einladend aus,
ein Blick in die gute Stube, sowie der von uns ersehnte Kaffee blieb uns jedoch verwehrt,
denn man zog es nach einem schnellen Blick aus dem Fenster vor, schnell wieder dahinter zu
verschwinden. Schließlich war es noch sehr früh (8 Uhr).
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Doch Gott sei Dank gab es nur eine ¾ Stunde weiter eine weitere Hütte - Die Roaneralm-Hütte.
Da schmeckte uns der Kaffe (und nicht nur der). Tolle Hütte - darum ging es auch erst
um ¼ nach 11 Uhr weiter...
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Der Marsch zur Wangenitzsee Hütte entpuppt sich als angenehmer Beginn mit einem anfangs
breiten, zum Schauen einladenden Weg, später biegt man auf einen schönen, steiler
und auch schmaler werdenden Steig bis zur Oberen Seescharte auf 2604m mit herrlicher
Aussicht auf die umliegenden Gebirgszüge, den tiefer liegenden, tiefblauen Wangenitz-
und den dahinterliegenden Kreuzsee und dem Ziel dieses Tages, der Wangenitzsee Hütte (2508m).
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2. Tag - Plan: Petzeck (3283m)
- (nicht umgesetzt)
Für den 2. Tag hatten wir die Besteigung des Petzecks geplant. Dieses Vorhaben hat uns der
Wettergott vereitelt. Bei 1,4°C und Schneesturm mussten wir einen Hüttentag einschalten,
welchen wir mit gemütlichem Beisammensein, Würfeln und Kartenspielen verkürzten.
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3. Tag - von Wangenitzsee Hütte zur Lienzer Hütte (1977m / ca. 3 h Gehzeit)
Es hatte aufgehört zu schneien, die Wetterverhältnisse (1,6°C /Nebel, Wind) veranlassten uns
jedoch zu einer Änderung des geplanten Tourenverlaufs. Drei unserer Männer glaubten nicht
an eine Wetterbesserung und entschieden sich für den Abstieg ins Tal. Die sechs verbleibenden
Optimisten (3 Männlein / 3 Weiblein) änderten das Ziel dieses Tages von der
"Adolf Noßberger Hütte" in "Lienzer Hütte", die mit 1977m Höhe über 500m tiefer liegt und für
diese schwierigen Verhältnisse sicherer zu erreichen war.
Diese Umstände verwehrten uns eines der schönsten Teilstücke des Wiener Höhenweges und
den Anblick des großen Gradensees, der von nicht weniger als 13 Dreitausendern umrahmt wird.
Dieser Abschnitt des Weges ist ein erklärtes Ziel für ein Wochenende des nächsten Sommers.
Der Weg zur Lienzer Hütte war eine etwas kühle, aber leichte Wanderung und unsere
Hartnäckigkeit wurde mit Wetterbesserung und der einladenden Lienzer Hütte belohnt.
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4. Tag - von Lienzer Hütte (1977m) zur Elberfelder Hütte (2346m)
über die Gößnitzscharte (2731m) - ca. 4 ½ h - dann noch zu den Langtalseen
Wunderschöne Wanderung am Elberfelder Weg bis zur Gößnitzscharte im hochalpinem Ambiente
mit vielen Querungen kleinerer Schneefelder (ca. 2 ½ Stunden). Beim Abstieg von der
Scharte genießt man in zwei weiteren Stunden den Kärntner Grenzweg mit eindrucksvoller
Geländevielfalt, Gletscherbächen und kleinen Seen. Kurz vor Erreichung der Hütte trennte
sich die Gruppe. Vier von uns konnten der phantastischen Aussicht auf einem Felsvorsprung
und der mittlerweile strahlenden Sonne nicht widerstehen und legten noch eine Rast ein.
Petro und ich stiegen zur Hütte ab und marschierten in Begleitung einer Wanderkollegin
aus Weimar noch zu den Langtal Seen (2 h Gehzeit hin und zurück). Dieser Steig,
(Langtalseenweg) ist ab Hütte kurz ansteigend, führt danach relativ eben zu den herrlich
türkisblauen Langtal Seen und ist - wenn man nach 4 ½ Stunden noch nicht genug hat -
wirklich empfehlenswert.
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5. Tag - von der Elberfelder Hütte (2346m)
zur Glorer Hütte (2642m) über den Kesselkeessattel (2926m) inkl. Besteigung
"Böses Weibele" (3121m) (ca. 3 ½ h bis zum Gipfel, ½ Stunde zurück zum Sattel und
weitere 3 h bis Glorer Hütte)
Dieses Teilstück ist mir als das beeindruckendste in Erinnerung. Ob von Beginn an der
"Rote Knopf" sich steil über dir aufbaut, oder das Panorama auf der anderen Seite dir
einen Blick auf den Hornkopf und die Hornscharte freigibt, oder aber du in die
morastige Senke des Peischlachtörls hinab steigst, es sind die vielen verschiedenen
Landschaften, die begeistern.
Der letzte Abschnitt zum Kesselkeessattel erweist sich als ein sehr schmaler und
steiler Steig. Es empfiehlt sich, die Rucksäche im Biwak am Sattel zurückzulassen,
die ¾ Stunde bis zum Gipfel haben zwar keinen hohen alpinistischen Schwierigkeitsgrad,
sind aber doch teilweise ziemlich steil. Der Rundblick vom Gipfel ist unbeschreiblich.
Der Blick zurück zu den vielen Dreitausendern der Schobergruppe und der nach vor
zum König der Berge, dem Großglockner. Zurück am Kesselkeessattel verabschiedeten
wir unsere Wanderkollegen aus Weimar (sie gingen zur Lessach Alm) und wir nahmen
den Weg durch das Peischlachtörl, das die Grenze zwischen der Schober- und der
Glocknergruppe bildet und wählten dann den Weg westlich am Kasteneck vorbei bis zur
Glorer Hütte, die wir bei strahlendem Sonnenschein gegen 16 Uhr erreichten.
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6. und letzter Tag - von Glorer Hütte (2642m) nach Heiligenblut (1288m)
Die letzte Etappe des Wiener Höhenweges wäre vorgeschlagener Weise "Glorer Hütte -
Salmhütte - Glocknerhaus". Dieser Teil ist aber auch Teil des
Glocknerrundweges,
den wir bereits im letzten Sommer erwanderten. Da wir diesen Abschnitt bereits kennen,
entschieden wir uns, von der Glorer Hütte direkt nach Heiligenblut abzusteigen. Es ist
dies eine schöne, geschichtlich aufschlussreiche Wanderung von 1400 m talwärts.
An diesem Tag hatten wir die Wallfahrer aus Heiligenblut im Gegenverkehr und Gelegenheit,
unsere talwärts-Wanderung mit vielen netten Grußworten und kurzen Pläuschchen zu unterbrechen.
Obwohl wir unsere Route aufgrund der Wettersituation nicht ganz wie geplant einhalten konnten,
war auch dieser Weitwanderweg für uns wieder ein so tolles Erlebnis, dass der Termin für den
nächsten im Jahr 2009 bereits festgelegt wurde.
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Hermi Winkler |
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Fotos: Hermi, Resi, Petro, Wolfgang, Mario |
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